Upload failed. Maybe wrong permissions?

Welcome to Instruments Wiki of the Kiel group

startSectionEdit: $data "section" is NOT an array! One of your plugins needs an update.

Mit der Entdeckung der natürlichen Radioaktivität im ausgehenden 19. Jahrhundert durch den Physiker Henry Becquerel und weiterer Untersuchung durch das Ehepaar Curie wurde der Grundstein der modernen Kernphysik gelegt. Für diese Arbeiten erhielten die Forscher im Jahr 1903 den Physik Nobelpreis. Aufgrund des sorglosen Umgangs mit den radioaktiven Stoffen und der damit verbundenen erheblichen Strahlenbelastung erkrankte Marie Curie an Leukämie und verstarb am 4. Juli 1934. Im gleichen Jahr erhielt der österreichische Physiker Viktor Hess den Nobelpreis für die Entdeckung der kosmischen Strahlung. Diese besteht zum größten Teil aus Wasserstoff- und Heliumkernen sowie Spuren schwerer Elemente. „Quellen“ dieser Strahlung sind neben Supernovae, Stoßwellen der Überreste solcher Sternenexplosionen und exotischen astrophysikalischen Objekten auch unsere Sonne. Einige dieser sogenannten Sonnenstürme zeigen zusätzlich extrem erhöhte Ionenflüssen, die nicht nur der Elektronik von Satelliten sondern auch Menschen auf ihrer Reise zum Mond und Mars erheblich schaden können: Am Erdboden sind wir durch das irdische Magnetfeld und unsere Atmosphäre gegen die Strahlung aus dem Weltall geschützt. Der Beitrag der kosmischen Strahlung zur Strahlenexposition hängt unter anderem von der Höhe ab. Sie ist in 3000 m ungefähr zweimal so groß wie auf Meeresniveau und nimmt den 40-fachen Wert in Flughöhen an. Verlässt man die schützende Atmosphäre so steigt ihr Beitrag im Normalfall auf den 200-fachen Wert an. Bei extremen Sonnenstürmen könnten Astronauten auf ihrem Weg zum Mond oder dem Mars tödlichen Strahlenbelastungen ausgesetzt sein. Der in der Abbildung unten rechts dargestellte sogenannte „Seepferdchen flare“ am 7. August 1972 führte zu einem Teilchenereignis, das für die Apollo Astronauten tödlich gewesen wäre. Die Vorhersage solcher Teilchenstürme ist ein wesentliches Ziel der Untersuchungen zum Weltraumwetter in der Abteilung Extraterrestik an der Christian-Albrechts-Universität Kiel: Hier wurden und werden Instrumente zur Vermessung der Strahlung im Weltall, im erdnahen Magnetfeld und in der Marsatmosphäre entwickelt, gebaut und die gewonnenen Daten analysiert. Basierend auf einer 50-ig jährigen Erfahrung im Weltraum haben Wissenschaftler der Arbeitsgruppe ein Warnsystem entwickelt und implementiert, welches die Anzahl der „gefährlichen“ Ionen aus der gemessenen Anzahl der Elektronen voraussagt (siehe linke Abbildung). Die leichten Elektronen sind mobiler als die Ionen und erreichen die Erde früher als die Ionen. Da aber zwischen der Ankunft der Elektronen und der Ionen nur einige 10 Minuten bis zu wenigen Stunden liegen, muss die Messung, die Datenübertragung und die Datenanalyse in „Echtzeit“ erfolgen. Aber Empfangszeiten an den großen Antennen des Deep Space Network sind teuer, deshalb werden die Kieler Wissenschaftler von den Amateurfunkern der Satellitenempfangsstation in Kiel Rönne unterstützt, die die Daten zum Beispiel der STEREO Mission in Echtzeit empfangen und direkt an die NASA weiterleiten. Obwohl die Sonne im Jahr 2019 so friedlich ist wie lange nicht mehr können sich die Zeiten schnell ändern. Es braucht keine Kristallkugel um vorherzusagen, dass extreme Sonnenstürme, wie im Februar 1956 oder im Januar 2005, in naher Zukunft wieder auftreten werden. Damit wir solche Extremweltraumwettersituationen in Zukunft aber genauer vorhersagen können, arbeiten wir in Kiel an den physikalischen Grundlagen. Diese Theorien basieren auf Daten von Weltraumsonden wie zum Beispiel den Kieler Experimenten auf den Raumsonden SOHO und Stereo und sollen in Zukunft ihre Anwendung auf neuen Missionen finden.

Print/export
QR Code
QR Code teilchenwelt:kielziele (generated for current page)